Caracas, die Hauptstadt von Venezuela

Kurze Geschichte von Caracas

Caracas, die Hauptstadt von Venezuela, bildet mit etwa vier Millionen Einwohnern das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes und kann auf eine interessante Geschichte seit der Landung des Kolumbus im Jahr 1498 zurückblicken. Aus der ersten Siedlung wurde die Stadt 1567 von Diego de Losada gegründet und brachte es seit der Mitte des 17. Jahrhunderts vor allem mit dem Kakaoexport zu ansehnlichem Reichtum. Nach spanischer Eroberung zu Beginn des 18. Jahrhunderts gehörte die Stadt Caracas für ein Jahrzehnt der Republik Großkolumbien an, bevor sie 1831 zur Hauptstadt von Venezuela wurde. Auch wenn Venezuela vielfach von Erdbeben heimgesucht wurde, die einige bedeutende Bauwerke aus glanzvollen Epochen zerstörten, hält Caracas noch heute zahlreiche Sehenswürdigkeiten bereit, die einen ausgedehnten Besuch vor allem für kulturell Interessierte lohnenswert machen.

Sehenswürdigkeiten von Caracas

Das wichtigste sakrale Bauwerk in Venezuela ist die Kathedrale La Paz, mit deren Bau im Jahr 1641 begonnen wurde. Im heutigen Sitz des Erzbistums werden nicht nur die Erzbischöfe beigesetzt, sondern die eindrucksvolle fünfschiffige Basilika beherbergt auch das Grab von Simon Bolivar, des Nationalhelden von Venezuela. Im Inneren der Kathedrale befinden sich einige sehenswerte Kunstschätze, wie zwei Bilder des Malers Antonio Herrera Toro und wertvolle Altarbilder in den Seitenkapellen von Arturo Michelena.
Die abwechslungsreiche Museenlandschaft in Caracas bietet ein kurzweiliges Unterhaltungsprogramm für jeden Geschmack und gewährt tiefe Einblicke in Kunst und Kultur des Landes Venezuela. Während sich in der Casa Natal, dem Geburtshaus Bolivars, kolonialzeitliche Geschichte erleben lässt, zeigt die Galería de Arte Nacional Kunstwerke aus ganz Venezuela von der vorspanischen Zeit bis ins 20. Jahrhundert. Im angegliederten Gebäude der Cinematéca Nacional kommen Filmfreunde auf ihre Kosten. Kunstliebhaber können außerdem die umfangreichen Sammlungen des Museo de Arte Contemporáneo de Caracas Sofía Imber und des Museo de Bellas Artes mit Werken aus Venezuela stammender und international berühmter Künstler aus mehreren Jahrhunderten bewundern. Aber Caracas ist nicht zuletzt auch als die Theaterhauptstadt von Venezuela bekannt, an vier großen Bühnen werden täglich Vorstellungen aus allen Genres, von Oper über Schauspiel bis Konzert, mit internationaler Spitzenbesetzung geboten.

Zwischen beeindruckenden Prachtbauten finden sich in der Millionenstadt an der nördlichen Küste von Venezuela überall grüne Inseln, während der Botanische Garten der Universität eine große Anzahl exotischer Pflanzenarten beherbergt, vermittelt der Parque Los Chorros mit seinen Bächen, Wasserfällen und tropischen Gewächsen die Atmosphäre eines Regenwaldes. Im Zoologischen Garten lassen sich Großtiere aus aller Welt bestaunen, der Parque El Pinar, ein kleiner Zoo mit Streichelwiese, begeistert vor allem die jüngsten Besucher.

 

Fotos: Fotolia © Izaokas Sapiro, rafcha, Daniel Wehnert, nicky39